Eine ausverkaufte Karlskirche. Minutenlanger Applaus. Standing Ovations. Große Gefühle. Die vielen Proben und Organisationstreffen haben sich gelohnt: Das Dekanatskonzert „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn war ein voller Erfolg. „Frohlocket dem Herrn!“
Begonnen hatte alles mit der Idee von Chorleiter Daniel Mair, doch einmal ein richtig großes Konzert zu machen. Und auch die anderen Pfarren des Dekanats 4/5 einzuladen, mitzutun, mitzusingen und ein Rahmenprogramm zu gestalten. Gesagt, getan. Im Jänner fand das erste „Schöpfungstreffen“ mit über 60 Sängerinnen und Sängern aus den Pfarren Auferstehung Christi, St. Elisabeth, St. Florian, St. Paul, St. Thekla und anderen Pfarren des Dekanats und der Diözese statt, in den vergangenen fünf Monaten ist aus diesen Einzelgrüppchen ein gemeinsamer Chor geworden, es wurde gemeinsam gelacht, geplaudert, fortgegangen, gesungen – und erfolgreich konzertiert.
Viel Freude steckt in dem Projekt – und viel Arbeit: unzählige Stunden hat das Projektteam mit Daniel Mair, Franz Josef Maringer, Nina Sevelda-Platzl und Julia Hainz organisiert, vorgedacht, verhandelt, geschrieben und entschieden, allein in der Woche vor dem Konzert gab es fast 20 Stunden Proben für den Chor – und eine große Herausforderung: Einen Flashmob! Unter der Regie von Cornelia Rebec begannen mehr als 40 Sängerinnen und Sänger am Freitag vor dem Konzert „ganz zufällig“ um 18.00 Uhr in der Karlspassage zu singen. Gemeinsam. Den Schlusschor von Haydns Schöpfung. Sehr zur Freude und Überraschung der Passanten. Einfach genial! Das Ergebnis ist als Kurzfilm auf www.bn1.tv/ und www.schoepfung.pfarrgemeinde.at zu sehen und zu hören.
Der Konzertreigen begann dann am Sonntag, 18.5., mit einer „Kinderschöpfung“. Mit großen Augen und Ohren und wachsender Begeisterung und Ratefähigkeit durften rund 70 Kinder und ihre Eltern Löwen brüllen, Donner grollen, Hirsche springen und Engel singen hören. Einfach herzerwärmend.
Die beiden „Erwachsenen“-Konzerte sprachen ebenfalls die tiefen Gefühle der Menschheit an: Chaos, Verzweiflung, Wut und Schrecken wurden ebenso besungen wie die Schöpfung Gottes, die Tiere in den Lüften und am Land, Adam und Eva, Erzengel und Engelschöre. Die Solisten Ursula Langmayr (So)/Elena Copons (Di), Jan Petryka und Markus Volpert verzauberten das Publikum genauso wie das Orchester, das auf Originalinstrumenten spielte, und der Chor „creation4.5“.
Sowohl aus dem Publikum als auch aus den Reihen des Chores wurden Wiederholungswünsche laut, ein Wiedersehenstreffen im September und mögliche Folgeprojekte mit Spannung erwartet. Daher: Vollendet? Ja. Aber zu Ende? Nein. Und ich denke, auch hier passt Haydn: „Der Schöpfer sieht‘s und freuet sich!“
Julia Hainz (Fotos von: Gerhard Beneš)